CoVLAB: Bilanz 2020 – 2022
Hintergrundinformationen, Zahlen & Fakten
Allgemeines:
CoVLAB ist ein einzigartiges mobiles Testlabor, das in ganz Baden-Württemberg an potenziell gefährdeten Brennpunkten wie Justizvollzugsanstalten oder Alten- und Pflegeheimen zum Einsatz kommt und dort Personen mittels PCR-Methode auf eine Infektion mit SARS-CoV-2 testet. www.covlab.de
Der Truck, der aus einem Modul zur Probenentnahme und einem Sicherheitslabor besteht, wurde in nur zwölf Wochen Planungs- und Bauzeit auf die Straße gebracht. Seit Juli 2020 ist das CoVLAB in Baden-Württemberg im Einsatz.
Die Besonderheit von CoVLAB: Die mobile Corona-Teststation vereint Probenentnahme und Labordiagnostik an einem Ort. Das spart Zeit, vermeidet Transportaufwand und erhöht die Proben- und Ergebnisqualität deutlich. Die Testergebnisse sind so innerhalb weniger Stunden verfügbar.
Das Sicherheitslabor entspricht der Schutzstufe 2 gemäß der deutschen Biostoffverordnung und ist in ein 40-Tonner-Sattelaufliegerfahrzeug integriert. Der Truck ist mit Geräten zur schnellen und effizienten Analyse von SARS-CoV-2 mittels hochpräziser PCR ausgestattet. Dies ermöglicht an jedem Standort schnelle molekulare Analytik mit modernsten Hochdurchsatzverfahren.
So können pro Tag Tests an mehreren hundert Personen durchgeführt werden. Durch die schnelle Reaktion des CoVLAB ist es möglich, Infektionsausbrüche präzise zu erkennen und Infektionsketten rasch zu unterbrechen.
Bei Schultestungen in Schwäbisch Hall und Mannheim wurden ab den Sommerferien 2021 rund 70.000 Schüler mit PCR-Pooling-Verfahren getestet – ggf. mit notwendigen Einzel-Nachtestungen am gleichen Tag.
In den JVA und Landgerichten kam es seit Beginn der Aktivitäten des CoVLAB zu rund 21.655 Testungen von Bediensteten und Insassen. Hinzu kommen Tests bei der Bereitschaftspolizei, in Flüchtlings- und Seniorenheimen sowie der Feuerwehrschule Bruchsal. Insgesamt wurden 98.160 Personen getestet.
Bis zu 510 (Pool-) Tests pro Einsatztag wurden jeweils innerhalb eines Tages ausgewertet. Das CoVLAB hat damit zur schnellen Erkennung von Infektionen in verschiedenen vulnerablen Gruppen wie Bereitschaftspolizei, Mitarbeitern von JVA sowie Gefangenen, Schülerinnen und Schülern, Bewohnerinnen und Bewohnern von Seniorenheimen sowie Geflüchteten beigetragen und eine Ausbreitung vermindert.
Impfungen von Gefangenen wie auch JVA-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeitern durch das CoVLAB tragen seit Dezember 2021 weiterhin zur Verbesserung insbesondere der Situation in den JVA bei. Noch bis zum Frühjahr wird das CoVLAB im Rahmen seiner Möglichkeiten bei der Pandemiebewältigung im Land unterstützen, ein Schwerpunkt ist die schnelle Reaktion und Testung bei Ausbrüchen von Infektionen vulnerabler Personen, die eng beieinander leben.
Der Malteser Hilfsdienst Baden-Württemberg übernimmt den Container des CoVLAB für den Bevölkerungsschutz; der Malteser Hilfsdienst verfügt über eigene Zugmaschinen und Anhänger, sodass der Container des CoVLAB auch künftig mobil eingesetzt wird – beispielsweise beim Katastrophenschutz wie der Flut im Ahrtal; der Container kann für die medizinische Notfallhilfe oder als mobiles Koordinationszentrum für Einsatzkräfte genutzt werden.
Der Malteser Hilfsdienst übernimmt auch die PCR-Testgeräte und setzt sie für die Corona-Testung von geflüchteten Menschen aus der Ukraine ein.
Zahlen & Fakten:
Einsatzzeitraum: August 2020 bis Juni 2022
Einsatztage: 298
Geimpfte Personen:
170 Bedienstete der JVA Bruchsal
Getestete Personen:
14002 Bedienstete der JVAs
2256 Mitarbeiter der Landgerichte
5397 Insassen in JVAs
3253 Beamte der Bereitschaftspolizeien Bruchsal und Göppingen
359 Angestellte der Landesfeuerwehrschule Bruchsal
344 Personen aus der Erstaufnahmeeinrichtung Sigmaringen
877 Personen aus der Erstaufnahmeeinrichtung Heidelberg
279 Personen aus der Erstaufnahmeeinrichtung Karlsruhe
243 Personen des Pflegeheims Uhingen (Bewohner, Mitarbeiter)
135 Bewohner von zwei Pflegeheimen in Karlsruhe
508 Bewohner von Schwäbisch Hall, Sondereinsatz wegen hoher Inzidenz
254 Personen bei Test-Event im Rosengarten Mannheim
65 Orchester- und Chormitglieder Baden-Baden
74 Schausteller vom Europapark Rust
40 Kinder aus Kindergarten Mannheim
= 28.086 Einzeltests insgesamt
1557 Pools von 8 ausgewählten Fachoberschulen und Gymnasien in Schwäbisch Hall: Annahme von einer durchschnittlichen Pool-Größe von 16 Schülern à 24.912 Schüler
106 Schüler wurden im Anschluss wegen Verdacht auf positiv noch einzeln nachgetestet.
3474 Pools von Grundschülern an sechs ausgewählten Grundschulen in Mannheim: Annahme von einer durchschnittlichen Pool-Größe von 13 Schülern à 45.162 Schüler
2654 Grundschüler wurden im Anschluss wegen des Verdachts auf positive Werte noch einzeln nachgetestet.
In der Spitze ausgewertete Tests: 508 (Sondereinsatz Testung Einwohner in Schwäbisch Hall), 480 (Bedienstete + Insassen JVA Schwäbisch Gmünd) + 48 Pools in Mannheim
Längster Einsatz: 8:00 – 1:00 Uhr
Testimonials:
Danksagungen von Frau Dr. Natalia Sterz (Erste Staatsanwältin, Abteilung Justizvollzug – stellvertr. Leiterin des Referats Vollzugsgestaltung, Jugendstrafvollzug, Gesundheitswesen, Ministerium der Justiz und für Migration), Denis Baranski (Stadt Mannheim, Dezernat III: Bildung, Kinder, Jugend, Familie, Gesundheit) und Dirk Grunert (Bürgermeister für Bildung, Jugend und Gesundheit der Stadt Mannheim)
Dr. Natalia Sterz: „Die mobile Corona-Teststation CoVLAB war ein Meilenstein bei der Bekämpfung der Pandemie in den Justizvollzugsanstalten Baden-Württembergs. Der Einsatz des CoVLAB führte nicht nur zu einer Handlungssicherheit in den Anstalten, sondern unterstützet auch wesentlich die schnelle Erhellung und Bewältigung konkreter Infektionsgeschehen. Das Testangebot wurde von den Justizvollzugsanstalten ganz überwiegend positiv bewertet und von den Bediensteten als Wertschätzung empfunden. Die darüber hinaus erfolgte Etablierung von Impfungen im Justizvollzug ab Februar 2022 rundete das Angebot ab. Die Kommunikation und Kooperation mit der Baden-Württemberg Stiftung, der Universitätsmedizin Mannheim sowie der Agentur FLAD & FLAD Communication GmbH verlief jederzeit reibungslos, kollegial und unproblematisch. Wir sind dankbar, dass der Justizvollzug von diesem Projekt profitieren durfte.“
Denis Baranski (aus einer Videokonferenz): Besonders hervorgehoben wurde die sehr gute vor-Ort Logistik durch FLAD & FLAD sowie die hervorragende Arbeit der Universitätsmedizin Mannheim. Zudem wurde die schnelle und niederschwellige Kommunikation sowie die flexible Reaktion auf neue Herausforderungen im Laufe des Projekts aller Beteiligten (UMM, BW Stiftung und FLAD & FLAD) besonders gelobt. Das Pilotprojekt SARS-CoV-2 PCR-Pooltestungen an Mannheimer Ganztagesschulen durch das mobile Testlabor CoVLAB ist ein voller Erfolg. Neben der erfolgreichen frühzeitigen Unterbrechung von Infektionsketten konnte wertvolle Unterrichtzeit durch die Testungen eingespart werden. Das CoVLAB hat somit einen wichtigen Beitrag geleistet, Schulen in der Pandemie offen zu halten und Zeit bei den Testungen einzusparen.
Dirk Grunert: „Gerade die hohe Sicherheit der ausgewerteten Ergebnisse stellten für die teilnehmenden sechs Mannheimer Ganztagsgrundschulen eine deutliche Erleichterung in einer enorm fordernden Zeit dar. (…) Die Zusammenarbeit mit dem CoVLAB war ein erfolgreicher und relevanter Baustein zur Eindämmung des Infektionsgeschehens an den beteiligten Schulen – und zur Sicherstellung des Präsenzunterrichts.“